Das Wort Bin Ich

Der Prediger Salomo (Kohelet)

Schlachter Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

 Zurück | Inhalt | Weiter 

- Kapitel 1 -

Alles ist vergeblich

1
Die Reden des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs zu Jerusalem:
2
O Eitelkeit der Eitelkeiten! spricht der Prediger; o Eitelkeit der Eitelkeiten! Alles ist eitel!
3
Was bleibt dem Menschen von all seiner Mühe, womit er sich abmüht unter der Sonne?
4
Ein Geschlecht geht, das andere kommt; die Erde aber bleibt ewiglich!
5
Die Sonne geht auf, und die Sonne geht unter und eilt an ihren Ort, wo sie wieder aufgehen soll.
6
Der Wind weht gegen Süden und wendet sich nach Norden; es weht und wendet sich der Wind, und weil er sich wendet, so kehrt der Wind wieder zurück.
7
Alle Flüsse laufen ins Meer, und das Meer wird doch nicht voll; an den Ort, wohin die Flüsse einmal laufen, laufen sie immer wieder.
8
Alle Worte sind unzulänglich; der Mensch kann nicht genug reden, das Auge sieht sich nicht satt, und das Ohr hört nie genug.
9
Was ist gewesen? Das, was sein wird! Und was hat man gemacht? Das, was man machen wird! Und es gibt nichts Neues unter der Sonne.
10
Kann man von irgend etwas sagen: »Siehe, das ist neu«? Längst schon war es in unbekannten Zeiten, die vor uns gewesen sind!
11
Man gedenkt eben des Frühern nicht mehr, und auch des Spätern, das noch kommen soll, wird man nicht mehr gedenken bei denen, die noch später sein werden!

Mit der Weisheit kommt der Kummer

12
Ich, der Prediger, war König über Israel zu Jerusalem.
13
Ich ergab mein Herz, die Weisheit zu befragen und mich bei ihr zu erkundigen über alles, was unter dem Himmel getan wird. Das ist eine leidige Mühe, die Gott den Menschenkindern gegeben hat, daß sie sich damit plagen sollen.
14
Ich betrachtete alle Werke, die unter der Sonne gemacht werden, und siehe, es war alles eitel und ein Haschen nach Wind!
15
Krumme Sachen kann man nicht gerade machen, und die, welche mangeln, kann man nicht zählen.
16
Da redete ich mit meinem Herzen und sprach: Siehe, nun habe ich mehr und größere Weisheit als alle, die vor mir über Jerusalem waren, und mein Herz hat viel Weisheit und Wissenschaft gesehen;
17
und ich habe mein Herz ergeben, die Weisheit kennen zu lernen, desgleichen Übermut und Unverstand; aber ich habe auch das als ein Haschen nach Wind erkannt;
18
denn wo viel Weisheit ist, da ist auch viel Ärger, und wer sein Wissen mehrt, der mehrt seinen Schmerz.

Alles ist vergeblich

1
Worte des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs von Jerusalem.
2
O Eitelkeit über Eitelkeit! spricht der Prediger, o Eitelkeit über Eitelkeit, alles ist Eitelkeit!
3
Was hat der Mensch mehr von all seiner Arbeit, mit der er sich unter der Sonne abmüht?
4
Ein Geschlecht geht dahin und ein anderes kommt, die Erde aber steht allezeit fest.
5
Die Sonne geht auf und geht unter und kehrt an ihren Ort zurück, von wo sie wiederum aufgeht,
6
nach dem Süden geht und nach Norden sich wendet. Alles ringsum umkreisend bewegt sich der Wind fort und kehrt wieder zu seinem Kreislaufe zurück.
7
Alle Ströme fließen in das Meer und das Meer läuft nicht über; an den Ort, woher die Flüsse kommen, kehren sie zurück, um wieder zu fließen.
8
Alle Dinge mühen sich ab; der Mensch vermag es nicht, es auszusprechen, das Auge kann sich nicht satt sehen und das Ohr nicht genug hören.
9
Was ist das, was gewesen ist? Eben das, was wieder sein wird! Was ist das, was geschehen ist? Eben das, was wieder geschehen wird!
10
Es gibt nichts Neues unter der Sonne und niemand kann sagen: Siehe, das ist neu! Denn es ist schon da gewesen in den Zeiten, die vor uns waren.
11
Man erinnert sich nicht mehr an das Frühere; aber auch das Künftige, was erst geschehen wird, wird bei den künftigen Geschlechtern keine Erinnerung mehr finden.

Mit der Weisheit kommt der Kummer

12
Ich, der Prediger, war König über Israel in Jerusalem
13
und nahm mir in meinem Herzen vor, nach allem weislich zu forschen und alles zu ergründen, was unter der Sonne geschieht. Diese leidige Beschäftigung hat Gott den Menschenkindern zugeteilt, dass sie sich damit abmühen.
14
Ich sah alles, was unter der Sonne geschieht, und siehe, alles ist Eitelkeit und Geistesplage!
15
Schwer werden Verkehrte gebessert und der Toren sind unzählbar viele.
16
Ich sprach in meinem Herzen und sagte: Siehe, ich bin groß geworden und habe alle, die vor mir in Jerusalem gewesen, an Weisheit übertroffen und mein Geist hat vieles weislich erwogen und erlernt.
17
Da richtete ich mein Herz darauf, Klugheit und Lehre, Irrtum und Torheit zu erforschen, und ich ward inne, dass auch darin Mühe und Geistesplage ist;
18
denn bei vieler Weisheit ist viel Missmut und wer die Kenntnis mehrt, mehrt auch das Leid.