Das Wort Bin Ich

Der Psalter (Psalmen)

Menge-Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 69 -

2
Hilf mir, o Gott, denn die Wasser gehen mir bis ans Leben!
3
Ich versinke im tiefen Schlamm, wo kein Grund ist; in Wassertiefen bin ich geraten, und die Flut überströmt mich.
4
Müde bin ich von (allem) Schreien, meine Kehle ist heiser; erloschen sind mir die Augen, während ich harre auf meinen Gott.
5
Größer als die Zahl der Haare auf meinem Haupt ist die Zahl derer, die ohne Ursach’ mich hassen; mächtig sind meine Gegner, die ohne Grund mich befeinden: wo ich gar nicht geraubt, da soll Ersatz ich leisten!
6
Du, o Gott, du weißt um meine Torheit(a), und meine Vergehen sind dir nicht verborgen.
7
Laß nicht enttäuscht an mir(b) werden, die auf dich hoffen, o Gott, o HERR der Heerscharen! Laß nicht beschämt an mir(c) werden, die dich, Gott Israels, suchen!
8
Denn um deinetwillen trage ich Schmach, (für dich) bedeckt Beschämung mein Antlitz;
9
ein Fremdling bin ich meinen Brüdern geworden und unbekannt den Söhnen meiner Mutter.
10
Denn der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt, und die Schmähungen derer, die dich schmähen, haben mich getroffen.
11
Ich weinte und kasteite(d) mich durch Fasten, doch es brachte mir nur Beschimpfung ein;
12
als ein Trauergewand zu meinem Kleid ich machte, da wurde ich ihnen zum Spottlied;
13
es schwatzten von mir die Leute auf dem Markt, und Schmachlieder sangen von mir die Zecher beim Wein.
14
Ich aber richte mein Gebet an dich, o HERR, zur Zeit, da dir es wohlgefällig ist; o Gott, nach deiner großen Gnade erhöre mich, nach deiner heilspendenden Treue!
15
Zieh mich heraus aus dem Schlamm, daß ich nicht versinke, laß Rettung mich finden von meinen Hassern und aus den Wassertiefen!
16
Laß die Wasserflut mich nicht überströmen und die Tiefe(e) mich nicht verschlingen und den Abgrund seinen Schlund nicht über mir schließen!
17
Erhöre mich, HERR, denn deine Güte ist köstlich! Nach deinem großen Erbarmen wende dich mir zu
18
und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knecht, denn ich bin in Not: erhöre mich eiligst!
19
Nahe dich meiner Seele, erlöse sie, um meiner Feinde willen mach mich frei!
20
Du weißt um meine Schmach, um meine Schande und Beschimpfung; meine Feinde sind alle dir wohlbekannt.
21
Die Schmach hat mir das Herz gebrochen, so daß ich verzweifle; ich hoffte auf Mitleid, aber vergebens, und auf Tröster, doch ich habe keine gefunden;
22
nein, sie haben mir Gift in die Speise getan und Essig mich trinken lassen für meinen Durst.
23
Möge ihr Tisch vor ihnen zum Fangnetz werden und ihnen, den Sichren, zum Fallstrick!
24
Laß ihre Augen dunkel werden, daß sie nicht sehen, und ihre Hüften laß immerdar wanken!
25
Gieße über sie deinen Grimm aus, und deines Zornes Glut erreiche sie!
26
Ihre Behausung müsse zur Öde werden, in ihren Zelten kein Bewohner sein!
27
Denn den du selbst geschlagen hast, verfolgen sie, und vom Weh der durch dich Verwundeten schwatzen sie.
28
Füge noch Schuld zu ihrer Verschuldung hinzu und laß sie nicht kommen zur Gerechtigkeit vor dir!
29
Sie müssen ausgelöscht werden aus dem Buche des Lebens und nicht eingeschrieben werden mit den Gerechten!
30
Doch ich bin elend und schmerzbeladen: deine Hilfe, Gott, möge mich sicherstellen!
31
Ich will den Namen Gottes preisen in Liedern, will hoch ihn rühmen mit Danksagung;
32
das wird dem HERRN willkommner sein als Rinder, als Farren mit Hörnern und gespaltnen Hufen.
33
Wenn die Bedrückten es sehen, so werden sie sich freuen: ihr, die ihr Gott sucht: euer Herz lebe auf!
34
Denn der HERR erhört die Armen, und seine Gefangenen läßt er nicht unbeachtet.
35
Es mögen ihn preisen Himmel und Erde, die Meere und alles, was in ihnen sich regt!
36
Denn Gott wird Zion retten und Judas Städte wieder erbaun, daß man daselbst wohne und das Land besitze;
37
und der Nachwuchs seiner Knechte wird es erben, und die seinen Namen lieben, werden darin wohnen.

Fußnoten

(a)69:6 oder: Verfehlung
(b)69:7 oder: durch mich
(c)69:7 oder: durch mich
(d)69:11 = peinigte
(e)69:16 oder: den Strudel

Das Wasser steht mir bis zum Hals

1
Zum Ende, für die, welche umgewandelt werden, von David.
2
Hilf mir, o Gott! denn die Wasser dringen bis an meine Seele.
3
Ich versinke in tiefem Schlamme und kein Grund ist da, ich bin in die Tiefe des Meeres geraten und der Sturm hat mich versenkt.
4
Ich habe mich müde gerufen, heiser ist meine Kehle geworden; meine Augen schmachten, während ich auf meinen Gott harre.
5
Mehr denn meines Hauptes Haare sind, die mich ohne Ursache hassen; stark geworden sind meine Feinde, die mich ungerecht verfolgen; was ich nicht raubte, soll ich nun erstatten.
6
O Gott! du kennst meine Torheit und meine Verschuldungen sind vor dir nicht verborgen.
7
Lass nicht in mir zuschanden werden, die auf mich hoffen, o Herr, Herr der Heerscharen! Lass in mir nicht zuschanden werden, die dich suchen, o Gott Israels!
8
Denn um deinetwillen trage ich Schmach, bedeckt Scham mein Angesicht.
9
Ich bin meinen Brüdern fremd geworden und den Kindern meiner Mutter fernstehend.
10
Denn der Eifer für dein Haus hat mich verzehrt und die Schmähungen derer, die dich schmähten, trafen mich.
11
Ich hüllte meine Seele in Fasten und dies ward zur Schmach für mich.
12
Ich machte ein Bußgewand zu meinem Kleide und ward ihnen zum Gespött.
13
Es redeten wider mich, die am Tore sitzen, und die Zecher sangen Spottlieder auf mich.
14
Ich aber, o Herr! richte mein Gebet zu dir, die Zeit des Wohlgefallens, o Gott! ist gekommen. Nach der Menge deiner Erbarmungen erhöre mich in deiner treuen Hilfe.
15
Rette mich aus dem Schlamme, dass ich nicht versinke; befreie mich von denen, die mich hassen, und aus der Wassertiefe.
16
Lass die Wasserflut mich nicht überströmen und die Tiefe mich nicht verschlingen noch den Abgrund seinen Rachen über mir schließen!
17
Erhöre mich, o Herr! denn gütig ist dein Erbarmen, nach der Fülle deiner Erbarmungen schaue auf mich!
18
Und wende dein Antlitz nicht ab von deinem Diener, denn ich bin in Drangsal, eilends erhöre mich!
19
Habe acht auf meine Seele und befreie sie, um meiner Feinde willen rette mich!
20
Du kennst meine Beschimpfung und meine Schande und meine Beschämung.
21
Vor deinem Angesichte sind alle, die mich bedrängen. Mein Herz ist gewärtig der Schmach und des Elends. Ich wartete, ob jemand Mitleid hätte, und es fand sich keiner; ob einer Trost spendete, und ich fand keinen.
22
Sie gaben mir Galle zur Speise und in meinem Durste tränkten sie mich mit Essig.
23
Möge ihr Tisch vor ihnen zum Fallstricke werden und zur Vergeltung und zum Verderben!
24
Ihre Augen mögen dunkel werden, dass sie nicht sehen, und ihren Rücken beuge immerdar!
25
Gieße deinen Zorn über sie aus und der Grimm deines Zornes treffe sie!
26
Möge ihre Wohnung wüst werden und in ihren Hütten niemand mehr wohnen!
27
Denn den du geschlagen, verfolgten sie und zu dem Schmerz meiner Wunden haben sie neue hinzugefügt.
28
Lass sie aus einer Sünde in die andere fallen und lass sie nicht zu deiner Gerechtigkeit gelangen!
29
Sie mögen aus dem Buche der Lebendigen getilgt und mit den Gerechten nicht verzeichnet werden!
30
Ich bin arm und voller Schmerzen, deine Hilfe, Gott, wird mich schirmen.
31
Ich will den Namen Gottes in Liedern preisen und ihn verherrlichen mit Lobgesang.
32
Das wird Gott mehr gefallen als ein junger Stier, dem Hörner und Klauen wachsen.
33
Die Armen sollen es sehen und sich freuen; suchet Gott, so wird eure Seele aufleben.
34
Denn der Herr hört auf die Armen und verachtet seine Gefangenen nicht.
35
Es lobe ihn Himmel und Erde, das Meer und alles, was sich darin regt!
36
Denn Gott wird Sion helfen und Judas Städte werden aufgebaut werden und sie werden daselbst wohnen und es als Erbe in Besitz nehmen.
37
Und die Nachkommen seiner Diener werden es zum Besitze erhalten, und die seinen Namen lieben, werden darin wohnen.