Das Wort Bin Ich

Das Erste Buch der Makkabäer

Menge-Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 11 -

Ptolemäus fällt in das Reich Alexanders ein: Er wird erschlagen und stirbt kurz darauf. Demetrius ehrt Jonathan und wird in Antiochia von den Juden vor seinen eigenen Untertanen gerettet. Antiochus der Jüngere begünstigt Jonatan. Seine Heldentaten an verschiedenen Orten

1
Der König von Ägypten aber brachte Truppenmassen zusammen so zahllos wie der Sand an der Meeresküste und viele Schiffe, in der Absicht, sich mit List des Reiches Alexanders zu bemächtigen und es zu seinem Reiche hinzuzufügen.
2
Er zog also in Syrien mit friedlichen Versicherungen ein, und die Einwohner der Städte öffneten ihm die Tore und kamen ihm mit Ehrenerweisungen entgegen, weil ein Befehl des Königs Alexander vorlag, man solle ihn ehrenvoll empfangen, weil er sein Schwiegervater war.
3
Wenn aber Ptolemäus in die Städte eingezogen war, legte er sofort seine Truppen als Besatzung in jede Stadt.
4
Als er nun in die Nähe von Asotus gekommen war, zeigte man ihm den verbrannten Dagontempel, sowie das in Trümmern liegende Asotus und die verwüsteten Orte der Umgegend, auch die umherliegenden Leichen und die Verbrannten, welche während des Kampfes durch Feuer umgekommen waren; denn man hatte sie in Haufen an seinem Wege aufgeschichtet.
5
Auch berichteten sie dem Könige, was Jonathan getan habe; sie wollten ihn nämlich anschwärzen; doch der König schwieg dazu.
6
Jonathan aber ging dem Könige nach Joppe entgegen mit Ehrenbezeigungen; sie begrüßten einander und blieben dort über Nacht.
7
Sodann begleitete Jonathan den König bis an den Fluß Eleutherus und kehrte dann nach Jerusalem zurück.
8
So bemächtige sich also der König Ptolemäus der Städte des Küstenlandes bis zu der Seestadt Seleucia und führte böse Pläne gegen Alexander im Schilde.
9
Er schickte nämlich Gesandte an den König Demetrius und ließ ihm sagen: »Komm, wir wollen einen Bund miteinander schließen! Ich will dir meine Tochter, die Gemahlin Alexanders, zur Frau geben, und du sollst Herr deines väterlichen Reiches werden;
10
denn es reut mich, daß ich ihm meine Tochter gegeben habe, weil er mir nach dem Leben getrachtet hat«.
11
So verleumdete er ihn, weil ihn nach seinem Reiche gelüstete.
12
Er nahm ihm auch wirklich seine Tochter und gab sie dem Demetrius; er brach mit Alexander, so daß ihre Feindschaft offen zu Tage trat.
13
Ptolemäus zog nun in Antiochien ein und setzte sich die Krone von Asien aufs Haupt; er trug also zwei Kronen auf dem Haupte, die von Ägypten und die von Asien.
14
Der König Alexander befand sich während dieser Zeit in Cilicien, weil die dortige Bevölkerung sich gegen ihn empört hatte.
15
Als er nun Kunde von dem Vorgefallenen erhielt, zog er zum Kampfe gegen Ptolemäus ins Feld; dieser aber ging ihm mit überlegener Heeresmacht entgegen und schlug ihn in die Flucht.
16
Alexander floh nun nach Arabien, um sich dort in Sicherheit zu bringen. Da aber der König Ptolemäus die Oberhand behalten hatte,
17
ließ der Araber Sabdiel dem Alexander den Kopf abschlagen und schickte ihn dem Ptolemais zu.
18
Aber auch der König Ptolemäus starb schon drei Tage nachher, und seine Besatzungen, die in den Festungen lagen, wurden von der Einwohnerschaft der Festungen niedergemacht;
19
Demetrius aber wurde dann König im Jahre 167(a).
20
Zu jener Zeit zog Jonathan seine Mannschaften aus Judäa zusammen, um sich der Burg in Jerusalem mit Gewalt zu bemächtigen, und stellte viele Belagerungsmaschinen gegen sie auf.
21
Da machten sich einige abtrünnige Männer, die ihr Volk haßten, auf den Weg zum Könige Demetrius und meldeten ihm, daß Jonathan die Burg belagere.
22
Als der König das vernahm, geriet er in Zorn; er brach sofort auf und begab sich nach Ptolemais, von wo er dem Jonathan schriftlich befahl, die Belagerung aufzugeben und sich unverzüglich zu ihm nach Ptolemäus zum Zweck einer Besprechung zu verfügen.
23
Als Jonathan diesen Befehl erhalten hatte, gebot er, die Belagerung fortzusetzen, erwählte dann aber einige von den vornehmsten Israeliten und von den Priestern zu Begleitern und trat die lebensgefährliche Reise an.
24
Er nahm Silber, Gold, Prachtgewänder und andere Geschenke in großer Zahl mit sich, reiste zum Könige nach Ptolemais und gewann dort seine Gunst.
25
Zwar traten einige Abtrünnige aus dem jüdischen Volke als Ankläger gegen ihn auf,
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aber der König behandelte ihn geradeso, wie seine Vorgänger getan hatten, und erhob ihn zu hohen Ehren in Gegenwart aller seiner Vertrauten.
27
Er bestätigte ihm das Hohepriestertum und alle sonstigen Ehrenämter, die er bis dahin innegehabt hatte, und ließ ihn in die Zahl seiner ersten Vertrauten aufnehmen.
28
Jonathan bat nun den König, Judäa und die drei samaritischen Bezirke steuerfrei zu machen, und versprach ihm dafür die Zahlung von 300 Talenten.
29
Der König willigte ein und ließ dem Jonathan über alle diese Angelegenheiten eine Urkunde ausfertigen, die folgenden Wortlaut hatte:
30
»König Demetrius entbietet seinem Bruder Jonathan und dem jüdischen Volke seinen Gruß.
31
Wir lassen euch anbei eine Abschrift des Briefes zugehen, den wir euretwegen an unsern Vetter Lasthenes geschrieben haben, damit ihr davon Kenntnis nehmt.
32
König Demetrius entbietet dem Vater Lasthenes seinen Gruß.
33
Wir haben beschlossen, unseren Freunden und getreuen Bundesgenossen, dem Volke der Juden, Gutes zu erweisen zum Dank für ihre gute Gesinnung gegen uns.
34
Wir überweisen ihnen also hiermit das Gebiet von Judäa und die drei Bezirke Apherema, Lydda und Ramathaim, die von Samarien abgetrennt und zu Judäa geschlagen sind, samt allem, was zu ihnen gehört. … Allen, die in Jerusalem opfern, (erlassen wir) den Betrag der königlichen Gefälle, die der König früher alljährlich von ihnen eingezogen hat, (und zwar) von den Erzeugnissen des Bodens und der Fruchtbäume.
35
Ebenso erlassen wir ihnen von jetzt ab unsere übrigen Gerechtsame, nämlich die Zehnten und Zölle, die uns zustehen, sowie die Salzlachen und die uns zustehenden Kronengelder: alles wollen wir ihnen erlassen,
36
und es soll nichts von alledem widerrufen werden von jetzt an für ewige Zeiten.
37
Tragt also Sorge dafür, eine Abschrift hiervon anfertigen zu lassen, die dem Jonathan zugestellt werden soll, damit sie auf dem heiligen Berge an einer geeigneten Stelle öffentlich ausgestellt werde«.
38
Als nun der König Demetrius sah, daß in seinem Lande volle Ruhe herrschte und daß niemand ihm mehr Widerstand leistete, entließ er alle seine Truppen, einen jeden in seine Heimat, mit Ausnahme der fremden Truppen, die er von den Inseln der Heiden in Sold genommen hatte; infolgedessen wurden ihm alle (einheimischen) Truppen, die schon unter seinen Vätern gedient hatten, feindlich gesinnt.
39
Da war nun ein gewisser Tryphon, der früher zu der Partei Alexanders gehört hatte. Als der wahrnahm, daß alle Truppen gegen Demetrius murrten, begab er sich zu dem Araber Jamliku, der Antiochus, den kleinen Sohn Alexanders, zu erziehen hatte;
40
er machte diesem eindringliche Vorstellungen, daß er ihm den Knaben übergeben solle, damit dieser als König an die Stelle seines Vaters trete. Zugleich teilte er ihm alles mit, was Demetrius verübt hatte, und wie verhaßt er sich bei seinen Truppen gemacht habe; er verweilte dort längere Zeit.
41
Nun schickte Jonathan Gesandte an den König Demetrius, um ihn zu veranlassen, die Besatzung aus der Burg in Jerusalem und die Truppen aus den anderen festen Plätzen zurückzuziehen, weil sie beständig Feindseligkeiten gegen Israel verübten.
42
Darauf ließ Demetrius dem Jonathan folgende Botschaft zugehen: »Nicht nur dieses will ich dir und deinem Volke gewähren, sondern ich will dich und dein Volk auch sonst noch hoch ehren, wenn die Umstände es mir gestatten.
43
Jetzt aber wirst du mich zu Dank verpflichten, wenn du mir ein Hilfskorps sendest, weil alle meine eigenen Truppen von mir abgefallen sind«.
44
Da sandte Jonathan ihm (sofort) 3000 Mann Kerntruppen nach Antiochien, über deren Zuzug der König hocherfreut war.
45
Nun rotteten sich aber die Bewohner der Stadt mitten in der Stadt zusammen, wohl 120000 Menschen, und wollten den König ermorden.
46
Dieser flüchtete sich in den Palast; aber die Städter besetzten die Straßen der Stadt und fingen an zu stürmen.
47
Da rief der König die Juden zu Hilfe, und diese scharten sich allesamt um ihn und machten, nachdem die Empörer sich in der Stadt zerstreut hatten, an diesem Tage gegen 100000 von ihnen nieder.
48
Dann steckten sie die Stadt in Brand, wobei sie auch reiche Beute machten; den König aber hatten sie an jenem Tage gerettet.
49
Denn als die Bewohner der Stadt sahen, daß die Juden die unbeschränkte Herrschaft in der Stadt hatten, verloren sie den Mut und schrieen flehentlich zum Könige:
50
»Gewähre uns Frieden, damit die Juden aufhören, uns und die Stadt als Feinde zu behandeln!«
51
Sie warfen also die Waffen weg und schlossen Frieden; die Juden aber galten nun viel beim Könige und bei allen Bewohnern seines Reiches; mit Beute reich beladen, kehrten sie nach Jerusalem zurück.
52
Als der König Demetrius jetzt aber wieder fest auf seinem Throne saß und sein Land ruhig zu seinen Füßen lag,
53
da hielt er nichts von allen Versprechungen, die er gemacht hatte; er wurde vielmehr dem Jonathan feind, und statt ihm die Beweise freundschaftlicher Gesinnung, die er ihm gegeben hatte, zu vergelten, bedrückte er ihn hart.
54
Hierauf kehrte Tryphon mit Antiochus, der noch ein ganz junger Knabe war, zurück, und dieser wurde zum König ausgerufen und setzte sich die Krone aufs Haupt.
55
Da sammelten sich alle die Truppen, die Demetrius entlassen hatte, um ihn und eröffneten den Krieg gegen Demetrius, der dann auch geschlagen wurde und die Flucht ergreifen mußte.
56
Tryphon aber bekam die Elefanten in seine Gewalt und bemächtigte sich Antiochiens.
57
An Jonathan aber ließ der junge Antiochus schriftlich folgende Botschaft ergehen: »Ich bestätige dir das Hohepriestertum und mache dich zum Herrn über die vier Bezirke und nehme dich unter die Zahl der Vertrauten des Königs auf«.
58
Zugleich übersandte er ihm goldene Tafelgeräte und erlaubte ihm, aus goldenen Bechern zu trinken, sich in Purpur zu kleiden und eine goldene Spange zu tragen.
59
Seinen Bruder Simon aber bestellte er zum obersten Heerführer für das Gebiet von der Tyrischen Leiter bis zur ägyptischen Grenze.
60
Da machte Jonathan sich auf und durchzog das Land und die Städte diesseits des Euphratstroms, wo alle syrischen Streitkräfte als Hilfstruppen zu ihm stießen. Als er dann vor Askalon ankam, zogen ihm die Bewohner der Stadt mit großen Ehrenbezeigungen entgegen.
61
Von dort marschierte er nach Gaza, dessen Bewohner ihm jedoch die Tore verschlossen. Da belagerte er die Stadt, verbrannte und plünderte die Ortschaften der Umgebung.
62
Nun baten die Bewohner von Gaza um Frieden, den Jonathan ihnen auch gewährte; er ließ sich die Söhne ihrer Vornehmsten als Geiseln geben und schickte sie nach Jerusalem; dann durchzog er das Land bis Damaskus.
63
Als aber Jonathan dort vernahm, daß die Heerführer des Demetrius mit großer Heeresmacht zu Kedes in Galiläa ständen, um seinem ganzen Unternehmen ein Ende zu machen,
64
zog er zum Kampfe gegen sie; seinen Bruder Simon aber hatte er im Lande (Judäa) zurückgelassen.
65
Dieser belagerte nun Bethsura mit seinen Truppen, bestürmte es längere Zeit und hielt es eingeschlossen.
66
Da baten die Belagerten ihn um ein friedliches Abkommen, das er ihnen auch bewilligte; er ließ sie von dort abziehen, nahm dann die Stadt in Besitz und legte eine Besatzung hinein.
67
Jonathan aber lagerte sich mit seinem Heere am See Gennesar und machte sich früh am Morgen auf nach der Ebene von Asor.
68
Da kam ihnen plötzlich ein Heer von Heiden in der Ebene entgegen, während sie zugleich einen Hinterhalt gegen ihn ins Gebirge gelegt hatten; sie selbst aber zogen ihm geradeswegs entgegen.
69
Als nun die Mannschaften des Hinterhalts plötzlich aus ihrem Versteck hervorbrachen und einen Angriff machten, ergriffen die Leute Jonathans allesamt die Flucht,
70
nicht ein einziger von ihnen hielt stand außer Mattathias, dem Sohne Absaloms, und Judas, dem Sohne Chalphi’s, zwei Hauptleuten.
71
Da zerriß Jonathan seine Kleider, streute Erde auf sein Haupt und betete;
72
sodann wandte er sich zum Kampfe gegen sie und schlug sie, so daß sie flohen.
73
Als das die Leute sahen, die von ihm geflohen waren, kehrten sie zu ihm zurück und verfolgten die Fliehenden gemeinsam mit ihm bis Kedes bis vor deren Lager, wo sie Halt machten.
74
Es waren aber an diesem Tage von den Heiden gegen 3000 Mann gefallen. Jonathan kehrte hierauf nach Jerusalem zurück.

Fußnoten

(a)11:19 = 146/145 v.Chr.

Ptolemäus fällt in das Reich Alexanders ein: Er wird erschlagen und stirbt kurz darauf. Demetrius ehrt Jonathan und wird in Antiochia von den Juden vor seinen eigenen Untertanen gerettet. Antiochus der Jüngere begünstigt Jonatan. Seine Heldentaten an verschiedenen Orten

1
Hierauf sammelte der König von Ägypten ein Heer, zahlreich wie der Sand am Ufer des Meeres, und viele Schiffe und suchte das Reich Alexanders mit List in Besitz zu nehmen und mit seinem Reiche zu vereinigen.
2
Er zog nach Syrien mit friedfertigen Worten und man öffnete ihm die Städte und zog ihm entgegen, denn der König Alexander hatte befohlen, ihm entgegen zu ziehen, weil er sein Schwiegervater war.
3
Sobald aber Ptolemäus in die Städte eingezogen war, legte er Truppen als Besatzung in jede Stadt.
4
Als er sich nun Azot näherte, zeigten sie ihm den niedergebrannten Tempel Dagons und dass Azot und die zu ihm gehörigen Orte verwüstet waren und die Leichen dalagen, sowie die Grabhügel der im Kampfe Erschlagenen, welche sie am Wege errichtet hatten.
5
Und sie berichteten dem König, dass Jonathas dies getan, um ihn verhasst zu machen. Doch der König schwieg still.
6
Jonathas aber ging dem Könige nach Joppe mit Gepränge entgegen, und sie begrüßten einander und blieben daselbst zur Nacht.
7
Alsdann zog Jonathas mit dem Könige bis an den Fluss, der Eleutherus heißt, und kehrte hierauf nach Jerusalem zurück.
8
König Ptolemäus aber bemächtigte sich der Städte bis Seleukia am Meere und führte gegen Alexander schlimme Anschläge.
9
Und er sandte Boten an Demetrius und ließ sagen: Komm! Lass uns ein Bündnis miteinander schließen, ich will dir meine Tochter geben, welche Alexander hat, und du sollst über das Reich deines Vaters herrschen.
10
Denn es gereut mich, dass ich ihm meine Tochter gegeben habe, hat er mir doch nach dem Leben getrachtet.
11
So schmähte er über ihn, weil ihn nach dessen Reiche gelüstete.
12
Alsdann nahm er ihm seine Tochter, gab sie dem Demetrius und sagte sich von Alexander los, so dass seine Feindseligkeit offenbar ward.
13
Hierauf zog Ptolemäus in Antiochia ein und setzte sich zwei Kronen auf das Haupt, die von Ägypten und die von Asien.
14
König Alexander aber war zu jener Zeit in Cilicien, denn die Bewohner jener Orte hatten sich gegen ihn aufgelehnt.
15
Als nun Alexander dies vernahm, zog er in den Kampf gegen ihn, König Ptolemäus aber rückte mit seinem Heere aus, trat ihm mit starker Heeresmacht entgegen und schlug ihn in die Flucht.
16
Da floh Alexander nach Arabien, um daselbst Schutz zu suchen, aber der König Ptolemäus behielt die Oberhand.
17
Und Zabdiel, der Araber, hieb dem Alexander das Haupt ab und sandte dieses an Ptolemäus.
18
Auch König Ptolemäus starb am dritten Tage darauf, worauf die Besatzung der Festungen von den Bewohnern derselben getötet wurde.
19
So ward Demetrius im hundertsiebenundsechzigsten Jahre König.
20
Zu derselben Zeit sammelte Jonathas das Kriegsvolk in Judäa, um die Burg in Jerusalem einzunehmen, und sie errichteten viele Maschinen gegen dieselbe.
21
Da gingen einige, die ihr eigenes Volk hassten, ruchlose Männer, zum Könige Demetrius und verkündeten ihm, dass Jonathas die Burg belagerte.
22
Als er dies hörte, geriet er in Zorn, zog alsbald nach Ptolemais und schrieb an Jonathas, er solle die Burg nicht belagern, sondern eilends zu einer Unterredung zu ihm kommen.
23
Auf diese Kunde befahl Jonathas, die Belagerung fortzusetzen, wählte einige von den Ältesten Israels und von den Priestern aus und setzte sich der Gefahr aus.
24
Auch nahm er Gold, Silber und Gewänder und viele andere Geschenke mit und zog zu dem Könige nach Ptolemais und fand Gnade vor dessen Antlitze.
25
Zwar brachten einige Gottlose aus seinem Volke eine Klage gegen ihn vor,
26
doch der König tat ihm, wie seine Vorgänger ihm getan, und erhob ihn in Gegenwart aller seiner Freunde
27
und bestätigte ihm das Hohepriestertum samt allen sonstigen hohen Auszeichnungen, die er zuvor gehabt, und machte ihn zu einem seiner vorzüglichsten Freunde.
28
Da ersuchte Jonathas den König, er wollte Judäa und die drei Landschaften, dazu Samaria und dessen Gebiet, steuerfrei machen und versprach ihm dafür dreihundert Talente.
29
Der König willigte ein und schrieb dem Jonathas über all dies eine Urkunde des Inhalts:
30
König Demetrius entbietet seinem Bruder Jonathas und dem Volke der Juden Gruß!
31
Die Abschrift des Briefes, den wir euretwegen an Lasthenes, unsern Verwandten, geschrieben, senden wir an euch zur Kenntnisnahme.
32
König Demetrius entbietet seinem Verwandten Lasthenes Gruß!
33
Dem Volke der Juden, unsern Freunden, die ihre Pflichten gegen uns treu erfüllen, haben wir beschlossen, unsere Gunst zu bezeigen, wegen ihrer guten Gesinnung gegen uns.
34
Daher weisen wir ihnen das ganze Gebiet von Judäa, die drei Bezirke Lydan und Ramathan, welche von Samaria Judäa zugeschlagen sind, und alle Umgebungen derselben zu, dass dieselben für alle verwaltet werden, welche in Jerusalem Opfer darbringen, zum Ersatz für das, was der König zuvor alljährlich von ihnen erhielt, und zwar anstatt der Früchte des Landes und der Bäume.
35
Desgleichen das andere, was uns an Zehnten und Abgaben zukommt, erlassen wir ihnen von jetzt an samt den Salzgrubensteuern und den Kronen, die uns sonst gebracht wurden.
36
All das bewilligen wir ihnen und nichts von diesem allem soll zurückgenommen werden von jetzt an für alle Zeiten.
37
So traget nun Sorge, dass eine Abschrift hiervon gemacht und Jonathas übergeben werde, damit sie auf dem heiligen Berge an einem in die Augen fallenden Orte aufgestellt werde.
38
Als nun König Demetrius sah, dass das Land vor ihm ruhig war und niemand mehr ihm Widerstand leistete, entließ er sein ganzes Heer, einen jeden in seine Heimat, mit Ausnahme der fremden Kriegsvölker, die er von den Inseln der Völker angeworben hatte. Da wurden ihm alle Truppen, die unter seinen Vätern gedient, feind.
39
Tryphon aber gehörte zu denen, welche vorher auf Seite Alexanders gestanden hatten. Als er nun sah, dass das ganze Heer gegen Demetrius murrte, begab er sich zu Emalchuel, dem Araber, welcher Antiochus, den Sohn Alexanders, erzog,
40
und lag ihm an, ihm denselben auszuliefern, damit er an seines Vaters Statt König werde. Auch berichtete Tryphon ihm alles, was Demetrius getan und wie feindselig das Heer wider ihn gestimmt sei. Dort verblieb er lange Zeit.
41
Jonathas aber sandte an König Demetrius, er möge die Besatzung der Burg zu Jerusalem und in den Festungen wegnehmen, weil sie Israel befeindeten.
42
Da sandte Demetrius an Jonathas und ließ ihm sagen: Nicht allein dies will ich dir und deinem Volke tun, sondern ich will dich und dein Volk mit Ehren auszeichnen, sobald es tunlich ist.
43
Nun aber wirst du gut handeln, wenn du mir Mannschaften zur Hilfe sendest, denn mein ganzes Heer hat mich verlassen.
44
Da sandte ihm Jonathas dreitausend Streiter nach Antiochia, diese kamen zum Könige und der König freute sich über ihre Ankunft.
45
Die Bewohner der Stadt aber rotteten sich zusammen, hundertzwanzigtausend, und wollten den König ermorden.
46
Da floh der König in den Palast, während die Einwohner der Stadt die Straßen der Stadt besetzten und anfingen zu kämpfen.
47
Nun rief der König die Juden zu Hilfe. Diese versammelten sich alle zumal um ihn und verteilten sich hierauf alle durch die Stadt hin.
48
Sie töteten an jenem Tage hunderttausend Menschen, zündeten die Stadt an, machten viele Beute an diesem Tage und befreiten den König.
49
Da nun die Bewohner sahen, dass die Juden sich in den Besitz der Stadt gesetzt hatten, wie sie gewollt, verloren sie den Mut und riefen den König flehentlich bittend an und sprachen:
50
Schließe mit uns Frieden und lass die Juden aufhören, gegen uns und unsere Stadt zu kämpfen.
51
Und sie warfen ihre Waffen weg und schlossen Frieden. Die Juden aber waren hochangesehen vor dem Könige und vor allen in seinem Reiche und waren berühmt in demselben und kehrten mit großer Beute nach Jerusalem zurück.
52
So saß König Demetrius auf dem Throne seines Reiches und das Land hielt sich ruhig vor ihm.
53
Doch er leugnete alles ab, was er gesagt hatte, und zog sich von Jonathas zurück und vergalt ihm nicht den Wohltaten gemäß, die dieser ihm erwiesen, sondern bedrängte ihn hart.
54
Darnach kehrte Tryphon zurück und mit ihm Antiochus, ein kleiner Knabe, dieser wurde König und setzte sich das Diadem auf.
55
Da versammelten sich zu ihm alle Truppen, welche Demetrius entlassen hatte, und kämpften wider diesen und er ward geschlagen und ergriff die Flucht.
56
Tryphon aber bemächtigte sich seiner Elefanten und nahm Antiochia in Besitz.
57
Hierauf schrieb der junge Antiochus an Jonathas folgendermaßen: Ich bestätige dir das Hohepriestertum und setze dich über die vier Bezirke und du sollst zu den Freunden des Königs gehören.
58
Dazu sandte er ihm goldene Geräte zum Gottesdienst und gab ihm Erlaubnis, aus einem goldenen Geschirre zu trinken, sich in Purpur zu kleiden und eine goldene Spange zu tragen.
59
Und seinen Bruder Simon ernannte er zum Feldherrn von der tyrischen Mark bis an die Grenze von Ägypten.
60
Jonathas aber brach auf und durchzog die Städte jenseits des Flusses und alle Kriegsvölker Syriens sammelten sich zu ihm, ihm Hilfe zu leisten. Als er nach Askalon kam, zogen ihm die Bewohner aus der Stadt mit Ehrenbezeigungen entgegen.
61
Von da ging er nach Gaza, aber die Bewohner Gazas verschlossen die Tore vor ihm; deshalb belagerte er die Stadt, legte ringsum alles in Asche und plünderte.
62
Da baten die Bewohner von Gaza den Jonathas um Frieden, und er gewährte ihnen denselben und nahm die Söhne von ihnen als Geiseln und sandte sie nach Jerusalem. Hierauf durchzog er das Land bis nach Damaskus.
63
Als Jonathas vernahm, dass die Feldherren des Demetrius zu Kades in Galiläa mit großer Streitmacht Feindseligkeiten übten, in der Absicht, ihn von den Reichsgeschäften zu entfernen,
64
rückte er ihnen entgegen, indem er seinen Bruder Simon im Lande zurückließ.
65
Simon belagerte Bethsura und kämpfte dagegen viele Tage und hielt die Bewohner eingeschlossen.
66
Da sie ihn aber um Frieden baten, gewährte er ihnen denselben, ließ sie ausziehen, nahm die Stadt in Besitz und legte eine Besatzung in dieselbe.
67
Jonathas aber lagerte mit seinem Heere am Wasser Genesar und brach noch vor Tagesanbruch auf nach der Ebene Asor.
68
Siehe, da zog ihm ein Heer von Fremdlingen in der Ebene entgegen, während sie ihm in dem Gebirge einen Hinterhalt gelegt; er aber eilte ihnen entgegen.
69
Da brachen sie im Hinterhalte aus ihrer Stellung hervor und machten einen Angriff.
70
Alsbald flohen alle, die auf Jonathas Seite waren, und niemand von ihnen blieb zurück außer Mathathias, der Sohn Absoloms, und Judas, der Sohn Kalphis, der Feldoberste der Truppenschar.
71
Da zerriss Jonathas seine Kleider, streute Staub auf sein Haupt und betete.
72
Sodann wandte sich Jonathas zum Kampfe gegen sie zurück und schlug sie ungeachtet ihres Widerstandes in die Flucht.
73
Als dies seine Leute sahen, welche die Flucht ergriffen hatten, kehrten sie zu ihm zurück und verfolgten mit ihm alle bis nach Kades in ihr Lager, denn bis dahin kamen sie.
74
Von den Fremden fielen an jenem Tage dreitausend Mann, Jonathas aber kehrte nach Jerusalem zurück.