Das Wort Bin Ich

Die Weisheit Salomos

Lutherbibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 14 -

Der Anfang der Götzenanbetung und ihre Folgen

1
Desgleichen tut, der da schiffen will, und durch wilde Fluten zu fahren gedenkt, und ruft an ein viel fauleres Holz, denn das Schiff ist, darauf er fährt.
2
Denn dasselbe ist erfunden, Nahrung zu suchen, und der Meister hat's mit Kunst zubereitet.
3
Aber deine Fürsorge, o Vater, regiert es; denn du gibst auch im Meer Wege und mitten unter den Wellen sichern Lauf
4
und beweisest damit, wie du an allen Enden helfen kannst, ob auch gleich jemand ohne Schiff ins Meer sich begäbe.
5
Doch weil du nicht willst, daß ledig liege, was du durch deine Weisheit geschaffen hast, geschieht's, daß die Menschen ihr Leben auch so geringem Holz vertrauen und bewahrt werden im Schiff, mit dem sie durch die Meereswellen fahren.
6
Denn auch vor alters, da die hochmütigen Riesen umgebracht wurden, flohen die, an welchen Hoffnung blieb, die Welt zu mehren, in ein Schiff, welches deine Hand regierte, und ließen also der Welt Samen hinter sich.
7
Denn solches Holz, durch welches Gerechtigkeit geschieht, ist Segens wohl wert;
8
aber des Fluches wert ist das, so mit Händen geschnitzt wird, sowohl als der, der es schnitzt, dieser darum, daß er's macht; jenes darum, daß es »Gott« genannt wird, so es doch ein vergänglich Ding ist.
9
Denn Gott ist beiden gleich feind, dem Gottlosen und seinem gottlosen Geschäfte
10
und das Werk wird samt dem Meister gestraft werden.
11
Darum werden auch die Götzen der Heiden heimgesucht; denn sie sind aus der Kreatur Gottes zum Greuel und zum Ärgernis den Menschenseelen und zum Strick den Unverständigen geworden.
12
Denn Götzen aufrichten ist der Hurerei Anfang; und sie erdenken ist des Lebens Verderben.
13
Vom Anfang sind sie nicht gewesen, werden auch nicht ewig bleiben;
14
sondern durch eitlen Wahn der Menschen sind sie in die Welt gekommen, und darum ist ihnen auch ein schnelles Ende zugedacht.
15
Denn so ein Vater über seinen Sohn, der ihm allzu frühe dahingenommen ward, Leid und Schmerzen trug, ließ er ein Bild machen, und fing an, den, so ein toter Mensch war, nun für einen Gott zu halten, und stiftete für die Seinen einen Gottesdienst und Opfer.
16
Danach mit der Zeit ward solche gottlose Weise befestigt und für ein Recht gehalten, daß man auch mußte Bilder ehren auf der Tyrannen Gebot.
17
Desgleichen von solchen, welche die Leute nicht konnten unter Augen ehren, darum daß sie zu ferne wohnten, ließen sie aus fernen Landen das Angesicht abmalen und machten ein löbliches Bild des herrlichen Königs, auf daß sie mit Fleiß schmeicheln möchten dem Abwesenden als dem Gegenwärtigen.
18
So trieb auch der Künstler Ehrgeiz die Unverständigen, zu stärken solchen Gottesdienst.
19
Denn welcher dem Fürsten wollte wohldienen, der machte das Bild mit aller Kunst aufs feinste.
20
Der Haufe aber, so durch solch fein Gemachte gereizt ward, fing an, den für einen Gott zu halten, welcher kurz zuvor für einen Menschen geehrt war.
21
Aus solchem kam der Betrug in die Welt: wenn den Leuten etwas angelegen war, oder sie den Tyrannen gefällig sein wollten, gaben sie den Steinen und Holz solchen Namen, der doch denselben nicht gebührte.
22
Danach ließen sie sich nicht daran genügen, daß sie in Gottes Erkenntnis irrten, sondern ob sie gleich in einem wüsten, wilden Wesen der Unweisheit lebten, nannten sie doch solchen Krieg und solch Übel Frieden.
23
Denn entweder sie erwürgen ihre Kinder zum Opfer, oder pflegen Gottesdienst, der nicht zu sagen ist, oder halten wütige Fresserei nach sonderlichen Satzungen;
24
und haben fürder weder reinen Wandel noch Ehe, sondern einer erwürgt den andern mit List, oder beleidigt ihn mit Ehebruch;
25
So geht bei ihnen untereinander her Blut, Mord, Diebstahl, Falschheit, Betrug, Untreue, Aufruhr, Meineid, Unruhe der Frommen,
26
Undank, der jungen Herzen Ärgernis, stumme Sünden, Blutschande, Ehebruch, Unzucht.
27
Denn den schändlichen Götzen dienen, ist alles Bösen Anfang, Ursache und Ende.
28
Halten sie Feiertage, so tun sie, als wären sie wütend, weissagen sie, so ist's eitel Lügen. Sie leben nicht recht, schwören leichtfertig falschen Eid.
29
Denn weil sie glauben an die leblosen Götzen, besorgen sie keinen Schaden, wenn sie falsch schwören.
30
Doch wird für beides das Recht über sie kommen: dafür, daß sie nicht recht von Gott halten, weil sie auf die Götzen achten, und dafür, daß sie unrecht und falsch schwören, und achten kein Heiliges.
31
Denn der Ungerechten Bosheit nimmt ein Ende, nicht durch die Gewalt derer, bei denen sie schwören, sondern durch die Strafe, die sie verdienen mit ihrem Sündigen.

Der Anfang der Götzenanbetung und ihre Folgen

1
Wieder ein anderer denkt eine Seefahrt zu unternehmen und im Begriff, die Reise durch die wilden Fluten anzutreten, ruft er ein Holzstück an, gebrechlicher als das ist, welches ihn trägt.
2
Denn dieses Holz hat die Gier nach Erwerb erdacht und der Künstler mit seiner Geschicklichkeit hergestellt;
3
deine Vorsehung aber, o Vater! leitet es; denn auch im Meere hast du einen Weg bereitet und einen gar sicheren Pfad mitten durch die Fluten,
4
zum Beweis, dass du mächtig bist, aus allem zu erretten, auch wenn jemand sich ohne Kunst auf das Meer wagt.
5
Und damit die Werke deiner Weisheit nicht wirkungslos seien, deshalb vertrauen die Menschen sogar einem geringfügigen Holze ihr Leben an und kommen glücklich im leichtgezimmerten Fahrzeuge über das Meer.
6
Ja, auch als vor alters die hochmütigen Riesen umkamen, flüchtete die Hoffnung des Erdkreises auf ein Floß, welches deine Hand leitete, und hinterließ der Welt einen Samen der Nachkommenschaft.
7
Denn gesegnet ist das Holz, durch welches Gerechtigkeit gewirkt wird.
8
Aber ein von Menschenhänden gemachtes Götzenbild ist verflucht, es selbst und der es gemacht hat; weil er es gefertigt, jenes, weil es, wiewohl etwas Zerbrechliches, Gott genannt ward.
9
Beide sind Gott gleich verhasst, der Gottlose und seine Gottlosigkeit.
10
Denn das Gebilde wird mit dem Bildner zugleich der Strafe verfallen.
11
Darum werden auch die Götzen der Heiden keine Nachsicht finden, weil sie aus Gottes Geschöpfen zum Abscheu geworden sind, zur Verführung für die Seelen der Menschen und zur Falle den Füßen der Toren;
12
denn der Anfang der Buhlerei ist das Ersinnen von Götzenbildern und ihre Einführung ist Entartung des Lebens.
13
Denn sie waren nicht von Anbeginn noch werden sie ewig bleiben.
14
Durch menschlichen Irrwahn sind sie in die Welt gekommen und darum ward ein schnelles Ende für sie beschlossen.
15
Denn von herber Trauer gebeugt machte ein Vater sich das Bild eines ihm schnell entrissenen Sohnes und fing nun an, denjenigen, der unlängst als Mensch gestorben war, als einen Gott zu verehren und ordnete unter seinen Untergebenen heiligen Dienst und Opfer an.
16
Als dann im Laufe der Zeit die gottlose Gewohnheit überhandnahm, wurde dieser Irrwahn wie ein Gesetz beobachtet und auf der Gewalthaber Geheiß wurden Menschengebilde verehrt.
17
Auch von denjenigen, welche die Menschen nicht gegenwärtig verehren konnten, weil sie zu weit weg wohnten, ließ man sich die Gestalt von fernher bringen und sie machten sich ein sichtbares Bild des Königs, den sie ehren wollten, auf dass sie ihn, den Abwesenden, ebenso eifrig verehrten, wie wenn er gegenwärtig wäre.
18
Zur Förderung der Verehrung derselben aber trieb jene, welche nicht daran dachten, auch des Künstlers außerordentliche Sorgfalt.
19
Denn um jenem zu gefallen, der ihn in Dienst genommen hatte, wandte er alle seine Kunst an, die Ähnlichkeit zur höchsten Vollendung zu bringen.
20
Der große Haufe aber, hingerissen durch die Schönheit des Werkes, hielt den, der kurz vorher nur als Mensch geehrt wurde, nun für einen Gott.
21
Das wurde die Ursache zur Täuschung für das menschliche Leben, dass die Menschen entweder ihrer Neigung folgend oder ihren Königen zu Gefallen, den unmittelbaren Namen Steinen und Holz beilegten.
22
Und nicht genug, dass sie in der Erkenntnis Gottes geirrt haben, nennen sie sogar soviele und so große Übel Frieden, während doch ihr Leben ein großer Kampf der Unwissenheit ist.
23
Denn da sie entweder ihre Söhne opfern oder sonst unheimliche Opfer darbringen oder Nachtwachen voll Aberwitzes halten,
24
bewahren sie weder Leben noch Ehe rein, sondern einer töten den andern aus Neid oder betrübt ihn durch Ehebruch
25
und alles findet sich in buntem Gemisch durcheinander: Blut, Mord, Diebstahl und Trug, Verderbtheit, Treulosigkeit, Aufruhr, Meineid, Beunruhigung der Guten,
26
Gottvergessenheit, Befleckung der Seelen, Geschlechtsverwechslung, Unbeständigkeit der Ehen, Unordnung des Ehebruchs und der Unzucht.
27
Denn die Verehrung der unseligen Götzen ist alles Übels Ursache, Anfang und Ende.
28
Sie rasen, wenn sie sich ergötzen, oder weissagen doch Lügen oder leben ungerecht oder schwören unbedenklich Meineide.
29
Denn da sie auf leblose Götzen vertrauen, befürchten sie nicht Schaden zu leiden, wenn sie falsch schwören.
30
Darum wird sie für beides die gerechte Strafe treffen, weil sie übel von Gott dachten, indem sie Götzen anhingen und falsch schworen, in Trug die Gerechtigkeit verachtend.
31
Denn nicht die Macht derjenigen, bei denen man schwört, sondern die den Sündern bestimmte Strafe wird stets über die Übertretung der Ungerechten kommen.