Das Wort Bin Ich

Die Klagelieder Jeremias

Lutherbibel :: Allioli - Arndt Bibel

 Zurück | Inhalt | Weiter 

- Kapitel 5 -

Ein Gebet für Wiederherstellung

1
Gedenke, HERR, wie es uns geht; schaue und siehe an unsre Schmach!
2
Unser Erbe ist den Fremden zuteil geworden und unsre Häuser den Ausländern.
3
Wir sind Waisen und haben keinen Vater; unsre Mütter sind Witwen.
4
Unser Wasser müssen wir um Geld trinken; unser Holz muß man bezahlt bringen lassen.
5
Man treibt uns über Hals; und wenn wir schon müde sind, läßt man uns doch keine Ruhe.
6
Wir haben uns müssen Ägypten und Assur ergeben, auf daß wir Brot satt zu essen haben.
7
Unsre Väter haben gesündigt und sind nicht mehr vorhanden, und wir müssen ihre Missetaten entgelten.
8
Knechte herrschen über uns, und ist niemand, der uns von ihrer Hand errette.
9
Wir müssen unser Brot mit Gefahr unsers Lebens holen vor dem Schwert in der Wüste.
10
Unsre Haut ist verbrannt wie in einem Ofen vor dem greulichen Hunger.
11
Sie haben die Weiber zu Zion geschwächt und die Jungfrauen in den Städten Juda's.
12
Die Fürsten sind von ihnen gehenkt, und die Person der Alten hat man nicht geehrt.
13
Die Jünglinge haben Mühlsteine müssen tragen und die Knaben über dem Holztragen straucheln.
14
Es sitzen die Alten nicht mehr unter dem Tor, und die Jünglinge treiben kein Saitenspiel mehr.
15
Unsers Herzens Freude hat ein Ende; unser Reigen ist in Wehklagen verkehrt.
16
Die Krone unsers Hauptes ist abgefallen. O weh, daß wir so gesündigt haben!
17
Darum ist auch unser Herz betrübt, und unsre Augen sind finster geworden
18
um des Berges Zion willen, daß er so wüst liegt, daß die Füchse darüber laufen.
19
Aber du, HERR, der du ewiglich bleibst und dein Thron für und für,
20
warum willst du unser so gar vergessen und uns lebenslang so gar verlassen?
21
Bringe uns, HERR, wieder zu dir, daß wir wieder heimkommen; erneuere unsre Tage wie vor alters!
22
Denn du hast uns verworfen und bist allzusehr über uns erzürnt.

Ein Gebet für Wiederherstellung

1
Gedenke, o Herr! was uns widerfahren, schau und siehe unsere Schmach!
2
Unsere Erbe ist Fremden zuteil geworden, unsere Häuser Ausländern.
3
Wir sind Waisen geworden ohne Vater, unsere Mütter Witwen gleich.
4
Unser Wasser tranken wir um Geld, unser Holz müssen wir um Zahlung erwerben.
5
Mit Ketten auf unsern Nacken werden wir dahingetrieben; sind wir müde, so gönnt man uns keine Ruhe.
6
Ägypten reichen wir die Hand und den Assyriern, uns mit Brot zu sättigen.
7
Unsere Väter haben gesündigt und sind nicht mehr und wir tragen ihre Verschuldungen.
8
Knechte haben Gewalt über uns erlangt, niemand rettet uns aus ihrer Hand.
9
Mit Gefahr unseres Lebens holen wir unser Brot angesichts des Schwertes der Wüste.
10
Unsere Haut ist verbrannt wie ein Ofen vor dem Glutwinde des Hungers.
11
Frauen schänden sie in Sion, Jungfrauen in den Städten von Juda.
12
Fürsten werden an der Hand aufgehängt, das Antlitz der Ältesten wird nicht geachtet.
13
Jünglinge werden schändlich missbraucht und Knaben sinken zusammen unter der Last des Holzes.
14
Die Ältesten sitzen nicht mehr in der Torhalle, die Jünglinge nicht mehr bei dem Chor der Saitenspielenden.
15
Geschwunden ist die Freude unseres Herzens, in Trauer verwandelt unser Reigen.
16
Entfallen ist die Krone unserm Haupte; wehe uns, dass wir gesündigt!
17
Darüber ist unser Herz gramvoll geworden, darum sind unsere Augen verdunkelt,
18
ob des Berges Sion, der wüste liegt; Füchse streifen auf ihm umher.
19
Du aber, o Herr! bleibst in Ewigkeit, dein Thron von Geschlecht zu Geschlecht.
20
Warum willst du unser auf ewig vergessen, uns verlassen die Länge der Tage?
21
Bekehre uns zu dir, o Herr! so werden wir uns bekehren, erneuere unsere Tage wie vor alters.
22
Doch du hast und verstoßen und verworfen, bist überaus auf uns erzürnt.