Gericht über die Nationen
1
Kommet herzu, ihr Völker, und höret, und ihr Nationen, merket auf; es höre die Erde und ihre Fülle, der Erdkreis und all sein Sprossen!
2
Denn der Grimm des Herrn ergeht über alle Völker, sein Zorn über alle ihre Kriegsmacht, er tötet sie und gibt sie zur Tötung hin.
3
Ihre Erschlagenen werden hingeworfen und von ihren Leichnamen steigt Gestank auf, die Berge zergehen von ihrem Blute.
4
Und das ganze Himmelsheer zergeht und wie ein Buch werden die Himmel zusammengerollt, all ihr Heer fällt dahin, wie ein Blatt vom Weinstock und vom Feigenbaum abfällt.
(Jesaja 21,11-12)
5
Denn mein Schwert ist trunken geworden im Himmel; siehe, es fährt hernieder auf Idumäa und auf das Volk meiner Schlachtung zum Strafgerichte.
6
Das Schwert des Herrn ist voll Blut, gesättigt von Fett, vom Blute der Lämmer und Böcke, vom Blute der feistesten Widder; denn ein Opfer hält der Herr in Bosra, ein großes Schlachten im Lande Edom.
7
Es stürzen Einhörner mit ihnen und Stiere mit den Mächtigen, trunken wird ihr Land von Blut und ihr Boden vom Fett der Feisten.
8
Denn es ist der Tag der Rache des Herrn, das Jahr der Vergeltungen, um Sion Recht zu schaffen.
9
Da wandeln sich seine Ströme in Pech und sein Boden in Schwefel, sein Land wird zu brennendem Pech.
10
Tag und Nacht wird es nicht erlöschen, ewig wird sein Rauch emporsteigen; von Geschlecht zu Geschlecht wird es wüste bleiben, von Ewigkeit zu Ewigkeit wird niemand es durchwandern.
11
Pelikan und Igel nehmen es in Besitz, Ibis und Rabe hausen daselbst; man spannt darüber die Meßschnur aus, um es zu vernichten, das Richtbeil, um es zu veröden.
12
Seine Edeln sind nicht mehr daselbst; sie rufen sehr nach einem Könige, alle seine Fürsten sind dahin!
13
In seinen Häusern schießen Dornen und Nesseln auf und Hagedornen in seinen Festen, es wird zum Lager für Drachen und zur Weide für Strauße.
14
Böse Geister und Ungetüme begegnen sich da, Zottige heulen einander zu, dort beherbergt das Nachtgespenst und findet seine Ruhe.
15
Dort hat der Igel seine Höhle, nährt seine Jungen, wühlt umher und hegt sie in ihrem Schatten; dort versammeln sich die Geier zueinander.
16
Forschet emsig im Buche des Herrn und leset! keines von diesen Dingen bleibt aus, keines vermisst das andere; denn was aus meinem Munde kommt, hat er befohlen, und sein Geist selber ist es, der es zusammengebracht hat.
17
Er selbst hat ihnen das Los geworfen und seine Hand es ihnen zum Maßteil gegeben, auf ewig werden sie es innehaben und von Geschlecht zu Geschlecht darin hausen.