Ein Klagelied für Israel
1
Höret dies Wort, das Klagelied, das ich über euch erhebe! Gefallen ist das Haus Israel und steht nicht wieder auf.
2
Die Jungfrau Israel ist hingestürzt auf ihren Boden und niemand richtet sie wieder auf.
3
Denn so spricht der Herr, Gott: Die Stadt, aus der tausend ausgezogen, wird hundert übrig behalten; und die, aus welcher hundert ausgezogen, wird zehn übrig behalten im Hause Israel.
Ein Aufruf zur Umkehr
(Joel 1,13-20; Zephanja 2,1-3; Lukas 13,1-5)
4
Denn so spricht der Herr zum Haus Israel: Suchet mich, so werdet ihr leben!
5
Suchet doch nicht Bethel auf, ziehet nicht nach Galgala und wandelt nicht nach Bersabee hinüber, denn Galgala wird gefangen weggeführt und Bethel wird nichts helfen können.
6
Suchet den Herrn und lebet, es möchte sonst das Haus Joseph wie Feuer auflodern und das Feuer um sich fressen, ohne dass jemand in Bethel lösche.
7
Ihr, die ihr das Recht in Wermut verkehrt und die Gerechtigkeit zu Boden drückt!
8
Er hat das Siebengestirn und den Orion geschaffen, er wandelt die Finsternis in Morgenlicht und lässt den Tag in Nacht übergehen, er ruft die Gewässer des Meeres herbei und gießt sie über die Fläche der Erde hin: Herr ist sein Name.
9
Er bringt lächelnd Verderben über den Starken und Plünderung über den Mächtigen.
10
Sie hassen den, der sie im Tore zurechtweist, und den, der recht redet, verabscheuen sie.
11
Darum, weil ihr den Armen beraubt und auserlesene Beute von ihm nehmt, sollt ihr wohl Häuser von Quadern bauen, aber nicht darin wohnen, liebliche Weingärten pflanzen, aber ihren Wein nicht trinken.
12
Denn ich kenne eure vielen Frevel und eure schweren Sünden, als Feinde des Gerechten nehmet ihr Geschenke an und bedrückt die Dürftigen im Tore.
13
Darum schweigt der Kluge zu dieser Zeit, denn die Zeit ist schlimm.
14
Suchet das Gute und nicht das Böse, auf dass ihr leben möget, so wird der Herr, der Gott der Heerscharen, mit euch sein, wie ihr sprechet.
15
Hasset das Böse und liebet das Gute und haltet im Tore das echt aufrecht, vielleicht wird sich dann der Herr, der Gott der Heerscharen, der Übriggebliebenen Josephs erbarmen.
Der Tag des HERRN
(Apostelgeschichte 7,39-43)
16
Darum spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, der Herrscher, also: Auf allen Straßen soll Klage ertönen, auf allen Wegen draußen soll man rufen: Wehe, wehe! Man soll den Landmann zum Trauern rufen und zum Wehklagen die Klagekundigen.
17
Auch in allen Weinbergen soll Wehklage sein, denn ich werde durch deine Mitte hindurchziehen, spricht der Herr.
18
Wehe denen, welche nach des Herrn Tage verlangen! Was soll er euch? Dieser Tag des Herrn ist ja Finsternis, und nicht Licht!
19
Wie wenn jemand vor einem Löwen flieht und ein Bär tritt ihm entgegen, und kommt er noch in ein Haus und stemmt sich mit der Hand gegen die Wand, wird er von einer Schlange gebissen.
20
Ist der Tag des Herrn nicht Finsternis und kein Licht? Ist nicht Dunkel an ihm und kein Glanz?
21
Ich hasse und verschmähe eure Feste und missfällig ist mir der Geruch eurer Festversammlungen.
22
Bringt ihr mir auch eure Brandopfer und Gaben dar, so nehme ich sie nicht an und die Dankopfer von eurem Mastvieh sehe ich nicht an.
23
Hinweg von mir mit dem Lärm deiner Lieder und das Spiel deiner Harfe mag ich nicht hören.
24
Vielmehr flute das Recht wie Wasser daher und die Gerechtigkeit wie ein starker Strom.
25
Habt ihr mir denn Schlachtopfer und Speiseopfer in der Wüste dargebracht vierzig Jahre hindurch, Haus Israel?
26
Vielmehr trugt ihr die Hütte eures Molochs und das Bild eurer Götzen, das Gestirn eures Gottes, die ihr euch gemacht hattet.
27
Darum will ich euch über Damaskus hinaus in die Verbannung führen, spricht der Herr, Gott der Heerscharen ist sein Name.