Mose fertigt neue Tafeln an
(5. Mose 10,1-11)
1
Und weiter sprach er: Haue dir zwei steinerne Tafeln zurecht, wie die ersteren waren, dann werde ich auf diese die Worte schreiben, welche die Tafeln enthielten, die du zerbrochen hast.
2
Sei bereit am Morgen, ohne Verzug auf den Berg Sinai heraufzusteigen, und stelle dich vor mir auf dem Gipfel des Berges auf.
3
Niemand soll mit dir hinaufsteigen, und niemand sei auf dem ganzen Berge sichtbar, selbst Rinder und Schafe sollen nicht dem Berge gegenüber weiden.
4
Da hieb er zwei steinerne Tafeln aus, wie die ersten gewesen waren; und er stand des Nachts auf, und bestieg den Berg Sinai, wie der Herr ihm geboten hatte, und trug die Tafeln mit sich.
5
Als nun der Herr in einer Wolke herabgekommen war, stellte sich Moses neben ihn und rief den Namen des Herrn an.
6
Und da der Herr an ihm vorüberging, sprach er: Herrscher, Herr und Gott! der du barmherzig und gütig, langmütig und von großer Erbarmung und wahrhaftig bist,
7
der du Barmherzigkeit gegen Tausende bewahrst, der du Unrecht und Missetaten und Sünden hinwegnimmst, vor dem keiner aus sich schuldlos ist; der du die Sünde der Väter an den Kindern und Kindeskindern ahndest bis in´s dritte und vierte Geschlecht!
8
Und Moses neigte sich eilends, und sich anbetend zur Erde niederwerfend,
9
sprach er: O Herr! habe ich Gnade gefunden in deinen Augen, so bitte ich, du wollest mit uns ziehen (denn es ist ein halsstarriges Volk,) und wollest unsere Sünden und Missetaten hinwegnehmen und uns zu deinem Eigentume annehmen.
Der erneuerte Bund
(2. Korinther 3,7-18)
10
Der Herr antwortete: Ich will einen Bund vor aller Augen eingehen und Zeichen tun, wie sie niemals auf Erden und bei irgend einem Volke gesehen worden sind, damit dieses Volk, in dessen Mitte du bist, das Schreckliche, das ich tue, als Werk des Herrn erkenne.
11
Beobachte alles, was ich dir heute gebiete; ich selbst will vor dir die Amorrhiter, die Chananiter, Hethiter, Phereziter, Heviter, und Jebusiter vertreiben.
12
Hüte dich, je mit den Einwohnern jenes Landes Freundschaft zu schließen, da sie dir zum Untergange gereichen würde;
13
vielmehr zerstöre ihre Altäre, zertrümmere ihre Bildsäulen, und haue ihre Haine um.
14
Du sollst keinen fremden Gott anbeten. Der Herr, Eiferer ist sein Name, ist ein eifernder Gott.
15
Schließe keinen Bund mit den Bewohnern jener Länder, sonst möchte dich, wenn sie mit ihren Göttern buhlen und deren Bilder anbeten, jemand einladen, von ihren Opfern zu essen.
16
Du sollst auch deinen Söhnen kein Weib aus ihren Töchtern nehmen; damit diese nicht, wenn sie selbst mit ihren Göttern gebuhlt haben, auch deine Söhne verführen, mit ihren Göttern zu buhlen.
17
Du sollst dir keine gegossenen Götter machen.
18
Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten. Sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen, wie ich dir geboten habe, zur Zeit des Monates der neuen Früchte; denn im Frühlingsmonate bist du aus Ägypten weggezogen.
19
Alle männliche Erstgeburt soll mein sein. Von allen Tieren, sei es Rind oder Schaf, soll sie mein sein.
20
Die Erstgeburt des Esels sollst du mit einem Schafe auslösen; wenn du aber kein Lösegeld für dieselbe gibst, soll sie getötet werden. Die Erstgeborenen von deinen Söhnen sollst du auslösen; und du sollst nicht mit leeren Händen vor meinem Angesichte erscheinen.
21
Sechs Tage sollst du arbeiten, am siebenten Tage aber sollst du inne halten mit ackern und ernten.
22
Das Fest der Wochen sollst du halten mit den Erstlingen der Früchte deiner Weizenernte, und das Fest, wenn um die Wende des Jahres alles eingesammelt wird.
23
An drei Zeiten im Jahre soll alles, was unter dir männlich ist, vor dem Angesichte des Allmächtigen, des Herrn, des Gottes Israels erscheinen.
24
Denn wenn ich die Völker von deinem Angesichte entfernt und dein Gebiet weit gemacht habe, so wird keiner deinem Lande nachstellen, während du hinausgehst, um vor den Augen des Herrn, deines Gottes, zu erscheinen, dreimal im Jahre.
25
Das Blut meines Opfers sollst du nicht mit Sauerteig opfern; und von dem Opfer des Phase-Festes soll nichts bis zum Morgen aufbewahrt bleiben.
26
Die Erstlinge von den Früchten deines Bodens sollst du im Hause des Herrn, deines Gottes, opfern. Du sollst ein Böckchen nicht in der Milch seiner Mutter kochen.
27
Und der Herr sprach zu Moses: Schreibe dir diese Worte auf, durch welche ich mit dir sowohl wie mit Israel einen Bund geschlossen habe.
28
Er war also daselbst bei dem Herrn vierzig Tage und vierzig Nächte; er aß kein Brot und trank kein Wasser, und der Herr schrieb die zehn Worte des Bundes auf die Tafeln.
Das leuchtende Antlitz des Mose
29
Als Moses hierauf vom Berge Sinai herabstieg, die zwei Tafeln des Zeugnisses in den Händen, wusste er nicht, dass sein Angesicht infolge der Unterredung mit dem Herrn strahlte.
30
Als nun Aaron und die Söhne Israels das strahlende Angesicht Moses sahen, fürchteten sie sich, nahe zu ihm hinzutreten.
31
Da rief er ihnen zu, und sowohl Aaron, als die Fürsten der Gemeinde kehrten zu ihm zurück. Und nachdem er zu diesen geredet,
32
kamen auch alle Söhne Israels zu ihm; und er gebot ihnen alles, was er von dem Herrn auf dem Berge Sinai gehört hatte.
33
Als er nun seine Unterredung beendet hatte, legte er eine Hülle auf sein Angesicht.
34
Und wenn er vor den Herrn trat und mit ihm redete, entfernte er dieselbe, bis er wieder herausging, und dann redete er zu den Söhnen Israels alles, was ihm geboten war.
35
Da sahen sie dann, dass das Angesicht des Moses strahlte, wenn er herausging; er aber verhüllte sein Angesicht wieder, so oft er zu ihnen redete.