Das Lied des Mose
(Richter 5,1-31)
1
Da sangen Moses und die Söhne Israels dem Herrn dieses Lied und sprachen also: Lasset uns dem Herrn lobsingen; denn glorreich hat er sich herrlich erwiesen, Rosse und Reiter hat er in´s Meer gestürzt.
2
Meine Stärke und mein Lobpreis ist der Herr, denn er ward mir zum Heile. Er ist mein Gott, ihn will ich preisen; der Gott meines Vaters, ihn will ich hocherheben.
3
Der Herr ist wie ein Kriegsheld, Allmächtiger ist sein Name.
4
Die Wagen Pharaos und sein Heer hat er in das Meer gestürzt, seine auserlesenen Fürsten sind versunken im roten Meere.
5
Abgründe bedeckten sie, sie sanken in die Tiefe wie ein Stein.
6
Deine Rechte, o Herr, ward verherrlicht in Macht; deine Rechte, o Herr, schlug den Feind.
7
In der Fülle deiner Herrlichkeit stürztest du deine Widersacher; du entsandtest deinen Grimm, der sie verzehrte wie Stoppeln.
8
Durch den Hauch deines Grimmes türmten sich auf die Gewässer; es stand die flüssige Welle aufrecht, es türmten sich die Fluten mitten im Meere.
9
Es sprach der Feind: ich will nachsetzen und sie ergreifen, will Beute austeilen und des Herzens Begier erfüllen, ich will mein Schwert ziehen, sie töten mit meiner Hand.
10
Da wehte dein Hauch, und es bedeckte sie das Meer; sie versanken wie Blei in den mächtigen Fluten.
11
Wer ist dir gleich unter den Starken, o Herr? Wer dir gleich, so herrlich in Heiligkeit, so furchtbar und preiswürdig, Wunder verrichtend?
12
Du strecktest deine Hand aus, und die Erde verschlang sie.
13
Du führtest in Erbarmen das Volk, das du erlöst hast, und geleitetest es mit deiner Macht zu deiner heiligen Wohnung.
14
Es erhoben sich die Völker und sind ergrimmt; Wehe ergriff die Bewohner Philistäas.
15
Da wurden die Fürsten Edoms bestürzt, die Starken Moabs erfasste Schrecken; es erstarrten alle Bewohner Chanaans.
16
Es falle auf sie Furcht und Grauen ob der Kraft deines Armes; sie mögen erstarren wie Stein, bis hindurchgezogen dein Volk, o Herr, bis hindurchgezogen dies dein Volk, das du erworben.
17
Du wirst sie hinführen und pflanzen auf den Berg deines Erbes, in deine feste Wohnung, die du, o Herr, bereitet, als dein Heiligtum, o Herr, das deine Hände gefestigt haben.
18
Der Herr wird herrschen ewig und immerdar.
19
Denn es zogen die Reisigen Pharaos und seine Wagen und Reiter in´s Meer; und der Herr führte über sie die Wasser des Meeres; die Söhne Israels aber zogen im Trockenen mitten durch das Meer hindurch.
Das Lied der Mirjam
20
Da nahm Maria, die Prophetin, die Schwester Aarons, die Pauke in ihre Hand, und alle Frauen folgten ihr mit Pauken und in Reigen,
21
und sie sang ihnen vor und sprach: Lasset uns dem Herrn Lob singen; denn glorreich hat er sich verherrlicht, Rosse und Reiter hat er in´s Meer gestürzt.
Bittere Wasser werden süß
22
Moses aber ließ Israel vom roten Meere aufbrechen, und sie kamen in die Wüste Sur und zogen drei Tage durch die Wüste, ohne Wasser zu finden.
23
Da kamen sie nach Mara; aber sie konnten das Wasser von Mara nicht trinken, weil es bitter war; deshalb gab er dem Orte einen passenden Namen und nannte ihn Mara, das ist Bitterkeit.
24
Und das Volk murrte wider Moses und sprach: Was sollen wir trinken?
25
Er aber rief zum Herrn, und dieser zeigte ihm ein Holz; als er dieses in das Wasser warf, ward es süß. Daselbst gab Gott dem Volke Gebote und Rechte und dort prüfte er es,
26
indem er sprach: Wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst, und tust, was vor ihm recht ist, und seinen Geboten gehorchst, und alle seine Vorschriften beobachtest, so will ich keine der Krankheiten, welche ich auf Ägypten habe kommen lassen, über dich verhängen, denn ich, der Herr, werde dein Arzt sein.
27
Die Söhne Israels aber kamen nach Elim, wo zwölf Wasserquellen und siebzig Palmbäume waren; und sie lagerten sich am Wasser.