Das Wort Bin Ich

Der Psalter (Psalmen)

Allioli - Arndt Bibel von 1914

- Kapitel 71 -

Bei dir, HERR, habe ich Zuflucht gefunden

1
Ein Psalm Davids, der Söhne Jonadabs und der ersten Gefangenen. Auf dich, Herr! hoffe ich, lass mich nimmermehr zuschanden werden,
2
um deiner Gerechtigkeit willen befreie mich und rette mich. O, neige mir dein Ohr zu und hilf mir!
3
Sei mir ein schirmender Gott, eine feste Stätte, dass du mir helfest, denn meine Feste und meine Zuflucht bist du.
4
Mein Gott! befreie mich aus der Gewalt des Sünders und aus der Gewalt dessen, der wider das Gesetz handelt, und des Gottlosen.
5
Denn du bist meine Zuversicht, o Herr! meine Hoffnung, o Herr, von meiner Jugend an!
6
Auf dich bin ich gestützt vom Mutterschoße an, vom Mutterleibe an bist du mein Beschirmer. Dir gilt mein Lobgesang immerdar.
7
Wie ein Wunder bin ich vielen geworden, denn du bist ein starker Helfer.
8
Mein Mund sei voll deines Lobes, dass ich deine Herrlichkeit besinge, deine Größe immerdar.
9
Verwirf mich nicht zur Zeit des Alters; wenn meine Kraft hingeschwunden, verlass mich nicht!
10
Denn meine Feinde sprechen über mich, und die auf mein Leben lauern, halten Rat miteinander,
11
sprechend: Gott hat ihn verlassen! Verfolgt und ergreifet ihn, denn niemand ist, der ihn rette!
12
Gott, sei nicht fern von mir, mein Gott, habe acht auf meine Hilfe!
13
Er mögen beschämt werden und umkommen, die mir übel nachreden, mit Schmach und Schande bedeckt werden, die mein Unglück suchen.
14
Ich aber will allezeit vertrauen und all dein Lob immerdar noch mehr singen.
15
Mein Mund soll deine Gerechtigkeit verkünden, immerfort dein Heil, denn ich vermag nicht sie zu beschreiben.
16
So will ich betrachtend eingehen auf die Machterweise des Herrn, deiner Gerechtigkeit, o Herr! allein gedenken.
17
O Gott! Du hast mich unterwiesen von meiner Jugend an und bis hierher verkünde ich deine Wunder.
18
So verlass mich auch bis ins Alter und bis zum Greisentum nicht, o Gott! bis ich allen kommenden Geschlechtern deine Stärke verkünde, deine Macht
19
und deine Gerechtigkeit, o Gott! bis zum Himmel, was du Großes getan. Gott! wer ist dir gleich?
20
Wie viel schlimme Drangsal hast du mich schauen lassen! Doch du belebst mich wieder neu und ziehst mich wieder aus den Tiefen der Erde empor.
21
Du mehrst noch reicher deine Herrlichkeit und wirst wiederum mein Trost.
22
So will ich denn dir zu Ehren im Psalterspiel deine Treue preisen, o Gott! dir lobsingen auf der Harfe, o Heiliger Israels!
23
Meine Lippen sollen frohlocken, wenn ich dir singe, und meine Seele, die du erlöst hast.
24
Auch meine Zunge soll immerfort deine Gerechtigkeit verkünden, wenn beschämt und zuschanden werden, die mein Unglück suchen.