Gottes Volk wird getröstet
(Matthäus 3,1-12; Markus 1,1-8; Lukas 3,1-20; Johannes 1,19-28)
1
Tröstet euch, tröstet euch, mein Volk! spricht euer Gott.
2
Sprechet Jerusalem zum Herzen und rufet ihm zu, dass seine Mühsal vollendet, seine Verschuldung vergeben ist, dass es Doppeltes aus der Hand des Herrn empfangen hat für alle seine Sünden.
3
Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet eben in der Öde die Pfade unseres Gottes!
4
Jedes Tal werde erhöht und jeder Berg und Hügel erniedrigt; was holperig ist, werde gerade, was rauh ist, zu ebenen Pfaden.
5
Und die Herrlichkeit des Herrn wird geoffenbart werden und alles Fleisch wird sie zumal schauen, weil der Mund des Herrn geredet hat.
(1. Petrus 1,22-25)
6
Stimme eines Sprechenden: Rufe! Da sprach ich: Was soll ich rufen? Alles Fleisch ist Gras und alle seine Herrlichkeit wie eine Blume des Feldes.
7
Verdorrt ist das Gras, hingesunken die Blume, denn der Hauch des Herrn hat daran geweht. Wahrlich, Gras ist das Volk!
8
Verdorrt ist das Gras, hingesunken die Blume, aber das Wort unsers Herrn bleibt in Ewigkeit.
(Römer 11,33-36)
9
Auf hohen Berg steige hinauf du, der du die Freudenbotschaft für Sion bringst; erhebe mit Kraft deine Stimme, der du die Freudenbotschaft für Jerusalem bringst; erhebe sie, fürchte nichts! Sage den Städten Judas: Sehet, euer Gott!
10
Sehet, der Herr, Gott, kommt mit Macht, sein Arm übt Herrschaft; sehet, sein Lohn ist mit ihm und sein Werk geht vor ihm her.
11
Wie ein Hirt wird er seine Herde weiden, in seinen Arm die Lämmer sammeln und sie auf seinen Schoß heben und die säugenden Mütter selber tragen.
12
Wer maß in hohler Hand die Wasser und schätzte die Himmel ab mit seiner Spanne? Wer fasste mit drei Fingern der Erde Last und wog nach dem Gewichte die Berge und die Hügel auf der Waage?
13
Wer hat dem Geiste des Herrn geholfen oder wer war sein Ratgeber und unterwies ihn?
14
Mit wem beriet er sich, dass dieser ihn unterwies, ihn den Weg des Rechtes lehrte, ihm Einsicht mitteilte und ihm den Weg der Klugheit zeigte?
15
Siehe, Völker sind wie ein Tropfen am Eimer und wie ein Stäubchen an der Waage geachtet, siehe, Inseln sind wie winziger Staub!
16
Der Libanon reicht nicht zum Feuer hin, seine Tiere reichen nicht hin zum Brandopfer.
17
Alle Völker sind vor ihm, wie wenn sie nicht wären, wie ein Nichts und eine Leere gelten sie bei ihm.
18
Wem also vergleicht ihr Gott? oder was stellt ihr als sein Bildnis auf?
19
Gießt nicht der Künstler das Gebilde oder überzieht es nicht mit Gold der Goldschmied und mit Silberplatten der Silberschmied?
20
Ein kräftiges Stück Holz, das nicht fault, wählt er aus; der weise Meister ist darauf bedacht, wie er das Bildnis aufstelle, dass es nicht wanke.
21
Wisset ihr es denn nicht? Habt ihr es nicht gehört? Ward es euch nicht kundgetan von Anbeginn an? Habt ihr nicht die Grundlagen der Erde erkannt?
22
Er ist es, der über dem Erdkreis thront und die Bewohner desselben sind wie Heuschrecken, der die Himmel ausspannt wie ein Nichts und sie wie ein Zelt zum Wohnen ausbreitet.
23
Der die Erspäher der Geheimnisse hinstellt, als wären sie nichts, der die Richter der Erde wie zunichte macht.
24
Und zwar ist weder gepflanzt noch gesät noch in der Erde festgewurzelt ihr Stamm. Plötzlich haucht er sie an und sie sind verdorrt und ein Sturmwind rafft sie wie Spreu hinweg.
25
Wem nun habt ihr mich verglichen und gleichgeachtet? spricht der heilige.
26
Hebet zur Höhe eure Augen empor und schauet, wer hat dies geschaffen? Er, der ihr Heer nach der Zahl herausführt und sie alle mit Namen ruft; ob seiner Macht und Stärke und Kraft bleibt auch nicht eines zurück.
27
Warum sprichst du, Jakob, und redest du, Israel: Verborgen ist mein Weg vor dem Herrn und vor meinem Gott ging mein recht vorüber?
28
Weißt du es denn nicht? Oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist der Herr, der die Enden der Erde erschaffen; er ermattet nicht und ermüdet nicht und seine Weisheit ist unerforschlich.
29
Er ist es, der dem Müden Kraft verleiht und denen, die nicht sind, Stärke und Macht in Fülle.
30
Es ermatten Jünglinge und ermüden und junge Männer sinken vor Schwäche nieder;
31
die aber auf den Herrn hoffen, erneuern ihre Kraft, heben ihre Schwingen gleich Adlern, laufen und werden nicht müde, schreiten voran und werden nicht matt.