Das Wort Bin Ich

Der Prophet Hesekiel (Ezechiel)

Allioli - Arndt Bibel von 1914

- Kapitel 11 -

Gericht über die bösen Ratsherren

1
Da hob mich der Geist empor und führte mich zum Osttor am Hause des Herrn, das gegen Sonnenaufgang liegt; siehe, da waren am Eingange des Tores fünfundzwanzig Männer; in ihrer Mitte sah ich Jezonias, den Sohn Azurs und Pheltias, den Sohn Banajas, die Fürsten des Volkes.
2
Und er sprach zu mir: Menschensohn! Das sind die Männer, welche auf Unheil sinnen und bösen Ratschlag in dieser Stadt ausdenken,
3
indem sie sprechen: Sind nicht seit langer Zeit unsere Häuser gebaut? Sie ist der Topf und wir sind das Fleisch.
4
Darum weissage über sie, weissage, Menschensohn!
5
Alsbald kam auf mich der Geist des Herrn und sprach zu mir: Verkünde: So spricht der Herr: So habt ihr geredet, Haus Israel! und die Gedanken eures Herzens kenne ich.
6
Ihr habt sehr viele in dieser Stadt getötet und deren Straßen mit Erschlagenen angefüllt.
7
Darum spricht der Herr, Gott, also: Die von euch Erschlagenen, die ihr in ihrer Mitte hingestreckt habt, diese sind das Fleisch und sie ist der Topf; euch aber werde ich aus derselben fortführen.
8
Das Schwert fürchtet ihr und das Schwert will ich über euch bringen, spricht der Herr, Gott.
9
Ich will euch aus ihrer Mitte hinauswerfen und euch in die Hand der Feinde überliefern und an euch Gericht vollziehen.
10
Durch das Schwert sollt ihr fallen, an den Grenzen Israels werde ich euch richten und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin.
11
Sie soll euch nicht zum Topf werden und ihr sollt nicht in ihrer Mitte das Fleisch sein, an den Grenzen Israels will ich Gericht über euch halten.
12
Da sollt ihr erkennen, dass ich der Herr bin, weil ihr nicht nach meinen Geboten gewandelt seid und meine Rechte nicht geübt habt, sondern nach den Rechten der Völker, die rings um euch her sind, gehandelt habt.
(Jeremia 32,36-44)
13
Und es geschah, als ich so weissagte, ward Pheltias, der Sohn Banajas, vom Tode ereilt; da fiel ich auf mein Angesicht und rief mit lauter Stimme und sprach: Wehe, wehe, wehe, Herr, Gott! willst du denn ganz ein Ende machen mit dem Überreste Israels?

Gott wird Israel wiederherstellen

14
Und das Wort des Herrn erging an mich also:
15
Menschensohn! Deine Brüder, deine Brüder, deine Verwandten und das ganze Haus Israel, alle, zu welchen die Bewohner Jerusalems sagten: Entfernet euch weit von dem Herrn, uns ist das Land zum Besitze gegeben!
16
Darum spricht der Herr, Gott also: Ja, ich habe sie fernhin unter die Völker gebracht und habe sie in die Länder zerstreut und werde ihnen ein wenig zur Heilung dienen in den Ländern, in die sie gekommen sind.
17
Deshalb sprich: So spricht der Herr, Gott: Ich will euch aus den Völkern sammeln und euch zusammenbringen aus den Ländern, in die ihr zerstreut seid, und will euch das Land Israel verleihen.
18
Und sie werden in dasselbe gelangen und alles Anstößige und alle seine Greuel daraus hinwegschaffen.
19
Und ich werde ihnen ein einträchtiges Herz geben und werde einen neuen Geist in ihr Inneres legen, ich werde aus ihrem Leibe das Herz von Stein wegnehmen und ihnen ein Herz von Fleisch geben,
20
damit sie nach meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und üben, dass sie mein Volk seien und ich ihr Gott.
21
Denen aber, die nach den Ärgernissen und Greueln ihres Herzens wandeln, diesen werde ich ihr Tun auf ihr Haupt bringen, spricht der Herr, Gott.
22
Da erhoben die Cherube ihre Flügel und die Räder bewegten sich mit ihnen und die Herrlichkeit des Gottes Israel war oben über ihnen.
23
Und aus der Mitte der Stadt erhob sich die Herrlichkeit des Herrn und ließ sich auf dem Berge nieder, der gegen Aufgang der Stadt ist.
24
Der Geist aber hob mich empor und führte mich im Gesicht, durch den Geist Gottes, nach Chaldäa zu den Weggeführten; das Gesicht aber, das ich geschaut, verschwand.
25
Und ich sprach zu den Weggeführten alle Worte des Herrn, die er mir kundgegeben hatte.