Das Wort Bin Ich

Das zweite Buch der Könige

Allioli - Arndt Bibel von 1914

- Kapitel 17 -

Hoshea regiert in Israel

1
Im zwölften Jahre Achaz, des Königs von Juda, ward Osee, der Sohn Elas, in Samaria über Israel König, neun Jahre.
2
Er tat, was vor dem Herrn böse ist; doch nicht wie die Könige von Israel, die vor ihm waren.
3
Gegen ihn zog Salmanasar, der König von Assyrien, herauf und Osee ward ihm dienstbar und entrichtete ihm Tribut.
4
Als aber der König von Assyrien inne ward, dass Osee, in der Absicht, sich gegen ihn zu empören, Boten zu Sua, dem Könige von Ägypten, gesandt hatte, um nicht, wie alljährlich, dem Könige von Assyrien Tribut zu zahlen, belagerte er ihn und warf ihn gebunden in den Kerker.

Israel wird als Gefangener nach Assyrien verschleppt

5
Er zog nämlich durch das ganze Land und kam gegen Samaria heran und belagerte es drei Jahre.
6
Im neunten Jahre Osees aber nahm der König von Assyrien Samaria ein und führte Israel nach Assyrien hinweg und siedelte sie in Hala und in Habor am Strome Gozan, den Städten der Meder, an.
7
Denn es geschah, als die Söhne Israels wider den Herrn, ihren Gott, sündigten, der sie aus dem Lande Ägypten heraus geführt hatte, aus der Gewalt Pharaos, des Königs von Ägypten, verehrten sie fremde Götter.
8
Und sie wandelten nach dem Brauche der Völker, welche der Herr vor den Augen der Söhne Israels vernichtet hatte, und der Könige von Israel, weil sie Gleiches getan.
9
Und die Söhne Israels erzürnten den Herrn, ihren Gott, mit Dingen, die nicht recht waren, und bauten sich Höhen in allen ihren Städten, von den Wächtertürmen an bis an die festen Städte.
10
Und sie machten sich Bildsäulen und Haine auf jedem erhabenen Hügel und unter jedem laubigen Baume
11
und zündeten daselbst Räucherwerk auf den Altären an nach dem Brauche der Völker, welche der Herr vor ihrem Angesicht weggenommen hatte, und taten die schlimmsten Dinge und reizten so den Herrn
12
und dienten den unflätigen Götzen, was der Herr ihnen zu tun verboten.
13
Und der Herr gab Israel und Juda Zeugnis durch alle Propheten und Seher, indem er sprach: Kehret um von euern bösen Wegen und beobachtet meine Gebote und Gebräuche nach dem ganzen Gesetze, welches ich euern Vätern anbefohlen, und so wie ich es euch durch meine Diener, die Propheten, entboten habe.
14
Sie hörten aber nicht darauf, sondern verhärteten ihren Nacken, wie ihre Väter, welche dem Herrn, ihrem Gott, nicht gehorchen wollten.
15
Und sie verwarfen seine Satzungen und den Bund, den er mit ihren Vätern geschlossen, und die Warnungen, mit denen er gemahnt, und hingen nichtigen Götzen an und handelten eitel und richteten sich nach den Völkern, welche rings um sie waren, betreffs derer ihnen der Herr geboten hatte nicht zu tun, wie diese taten.
16
Und sie ließen alle Gebote des Herrn, ihres Gottes, außer acht und machten sich zwei gegossene Rinder und Haine und beteten das ganze Heer des Himmels an, und sie dienten dem Baal
17
und weihten ihre Söhne und Töchter durchs Feuer und trieben Wahrsagerei und Zeichendeuterei und gaben sich hin, zu tun, was böse ist vor dem Herrn, so dass sie ihn zum Zorne reizten.
18
Da zürnte der Herr heftig über Israel und verwarf sie von seinem Angesicht und es blieb nichts übrig als der Stamm Juda allein.
19
Aber auch Juda hielt die Gebote des Herrn, seines Gottes, nicht, sondern wandelte in den Irrtümern Israels, die es begangen hatte.
20
Und der Herr verwarf alle Nachkommen Israels und schlug sie und gab sie in die Hand von Plünderern, bis er sie von seinem Angesichte verstieß;
21
schon von der Zeit an, als Israel sich von dem Hause Davids losriss und sie Jeroboam, den Sohn Nabats, zum Könige über sich setzten; denn Jeroboam trennte Israel von dem Herrn und verführte sie zu schweren Sünden.
22
Und die Kinder Israels wandelten in allen Sünden Jeroboams, die er getan hatte, und ließen nicht von denselben ab,
23
bis der Herr Israel von seinem Angesichte verwarf, wie er durch alle seine Diener, die Propheten, geredet hatte; und Israel wurde aus seinem Lande nach Assyrien weggeführt bis auf diesen Tag.

Assyrien siedelt Samaria um

24
Der König von Assyrien aber ließ Leute aus Babylon, aus Kutha, aus Avah, aus Emath und aus Sepharvaim herbeikommen und setzte sie in die Städte Samarias, an Stelle der Söhne Israels; diese nahmen Besitz von Samaria und ließen sich in dessen Städte nieder.
25
Als sie nun daselbst zu wohnen begannen, fürchteten sie den Herrn nicht; da sandte der Herr Löwen unter sie, welche sie töteten.
26
Dies ward dem Könige von Assyrien berichtet und gesagt: Die Völker, welche du weggeführt und denen du die Städte Samarias als Wohnsitze zugewiesen hast, kennen die Gesetze des Gottes des Landes nicht; darum hat der Herr Löwen unter sie gesandt und siehe, diese töten sie, weil sie die Verehrung des Gottes des Landes nicht kennen.
27
Da gebot der König von Assyrien und sprach: Führet einen von den Priestern, die ihr von dort gefangen hergeführt habt, dorthin, er gehe hin und wohne bei ihnen und lehre sie, was dem Gotte des Landes gebührt.
28
So kam denn einer von den Priestern, welche aus Samaria gefangen weggeführt waren, und ließ sich in Bethel nieder und lehrte sie, wie sie den Herrn verehren sollten.
29
Indes fertigte sich ein jedes Volk seinen eigenen Gott und diese stellten sie in den Höhentempeln auf, welche die Samariter gemacht hatten, ein jedes Volk in seinen Städten, in denen es sich niedergelassen hatte.
30
Denn die Babylonier machten sich Sochothbenoch, die Männer von Kutha machten sich den Nergel, die Männer von Emath sich den Asima,
31
die Heviter machten sich den Nebahaz und Tharthak. Die aber, welche aus Sepharvaim waren, verbrannten ihre Söhne im Feuer dem Adramelech und Anamelech, den Göttern von Sepharvaim,
32
und gleichwohl verehrten sie auch den Herrn. Sie machten sich aber aus den Geringsten im Volke Höhenpriester und setzten sie über die Tempelhöhen.
33
Und obwohl sie den Herrn verehrten, dienten sie auch ihren Göttern nach der Gewohnheit der Völker, aus deren Mitte sie nach Samaria versetzt waren.
34
Bis auf diesen Tag tun sie nach ihrem alten Brauche, sie fürchten den Herrn nicht und beobachten seine Gebräuche nicht, noch die Rechte und das Gesetz und die Gebote, welche der Herr den Söhnen Jakobs vorgeschrieben hat, welchen er Israel benannte
35
und mit denen er einen Bund geschlossen und denen er geboten und gesagt hatte: Fürchtet keine fremden Götter und betet sie nicht an noch verehret sie und opfert ihnen nicht,
36
sondern den Herrn, euern Gott, der euch aus dem Lande Ägypten mit großer Kraft und mit ausgestrecktem Arme herausgeführt hat, diesen fürchtet und diesen betet an und ihm opfert!
37
Haltet auch die Satzungen und Rechte und das Gesetz und das Gebot, welches er euch vorgeschrieben, dass ihr sie allezeit tuet, und fürchtet keine fremden Götter,
38
und vergesset des Bundes nicht, den er mit euch geschlossen hat, und dienet nicht fremden Göttern,
39
vielmehr fürchtet den Herrn, euern Gott, so wird er euch aus der Hand aller eurer Feinde erretten.
40
Sie hörte aber nicht darauf, sondern taten nach ihren früheren Gewohnheiten.
41
So fürchteten diese Völker zwar den Herrn, aber gleichwohl dienten sie auch ihren Götzen; denn auch ihre Söhne und Enkel tun so, wie ihre Väter getan haben, bis auf den heutigen Tag.